bodily
Eröffnung und Live-Performance: Donnerstag 18. April 2024, 19.00 Uhr
periscope:project:space, Sterneckstraße 10, 5020 Salzburg
Einführende Worte von Stefan Heizinger, periscope
Ausstellung: 19. April bis 24. Mai 2024
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag, 15 bis 19 Uhr
Die Zeitgenössische Choreografin und Tänzerin Eva-Maria Kraft bringt drei scheinbar unabhängige Ausstellungs-Elemente unmittelbar verkörpert in die Gegenwart. Exzerpte von Thomas Hörl, Sound von Benjamin Lageder und ihre eigene Tanznotation bilden als Prozesse mit ihren jeweils ganz eigenen Verständnissen von Zeit und Raum die Grundlage. In einer Live-Performance werden sie durch die Verkörperung reaktiviert und lassen im Moment völlig neue Verbindungen untereinander entstehen.
Eva-Maria Krafts künstlerische Projekte bewegen sich fortlaufend transdisziplinär an der Schnittstelle unterschiedlicher Kunstsparten und Wissenschaften, erforschen (künstliche) Körper und basieren auf der Echtzeit-Komposition von Bewegung (real time composition). Improvisation und die daraus entwickelte Verkörperung von anderen (Menschen, Robotern, KI), von Orten oder Prozessen (künstlerische oder biologische wie etwa die Embryonalentwicklung) bilden die Grundlage von aktuellen Arbeiten. Nicht das Wiederholen, sondern das Wiedererleben von Bewegungen, steht im Moment des Ausformulierens in der Performance für sie im Vordergrund.
Seit 2023 beschäftigt sich Eva-Maria Kraft vermehrt mit der Flüchtigkeit der Kunstform Tanz und integriert ihre ganz persönliche Art Tanz zu notieren in ihre Arbeiten und lässt diese als Abdrücke im Raum zurück. Selbst Videos und Fotos halten für sie nicht das fest, was sie an Körperlichkeit in ihren Notationen lesen kann, weshalb sie immer wieder auf diese analoge Technik des Aufzeichnens zurückgreift.
Ihr Projekt MOMENTUM, das 2023 im Rahmen der Reihe SIMULTAN entstanden und auch 2024 noch im Freilichterlebnis 7 Mühlen in Pfarrwerfen zu erleben ist (Ausstellungsdauer 1.5.-31.10.2024), steht als Beginn für diese neue Ausdrucksweise. Die Abdrücke eröffnen Besucher*innen unabhängig von der Live-Performance den Raum zur eigenen Bewegungs-Phantasie und gestalten dadurch den vergangenen Moment immer wieder neu – eine Reaktivierung, ein Wiedererleben, eine neue Verkörperung geschieht durch die Betrachtung.
Im periscope sind ausgewählte Abdrücke aus MOMENTUM zu sehen, welche nun im Zusammentreffen mit den Arbeiten von Thomas Hörl und Benjamin Lageder in einen völlig neuen Kontext gezogen werden. In einer vorangegangenen Arbeitsphase wurden Ausstellungs-Elemente der beteiligten Künstler*innen miteinander verwoben und verkörpert, welche in einer real time composition im Rahmen der Eröffnung als flüchtiges Unikat performt werden. In der darauffolgenden Ausstellungsphase liegt es an den Betrachter*innen, in ihrer ganz persönlichen Art und Weise die Ausstellungs-Elemente innerlich immer wieder neu zu verbinden und zu erleben.
(Fotos: Richard Pobaschnig, periscope)