In Come Back kommen fünf ehemalige BalletttänzerInnen Jahre nach dem Ende ihrer aktiven Laufbahn zurück auf die Bühne. Gemeinsam mit der Choregrafin Doris Uhlich haben sie ein Jahr lang futuristische Archäologie betrieben. Ausgehend von den verinnerlichten Spuren der Hierarchie und der strikten Körpertechnik, die einmal ihre zweite Natur war, ging es dabei nicht um nostalgische Rückschau oder persönliche Versäumnisse, sondern um riskante Ausblicke: Welche Kraft steckt hier und jetzt in diesen ´disziplinierten´, mit der Zeit transformierten Körpern? Während die Generation 68 die Gesellschaft veränderte, haben sie an der Stange trainiert. Als Pensionäre begründen sie nun radikal und selbstironisch ihre eigene revolutionäre Bewegung.
Come Back ist kein Stück über das Ballett. Obwohl körperlich anwesend, wird es als Tanzsystem zweitrangig, dafür umso zentraler als Tanzsystem, das nicht anders als Uhlichs performative Arbeitsweise seine eigene Politik der Möglichkeiten und Unmöglichkeiten verfolgt. Was im choreografischen Spiel der Systeme hervortritt, sind politische brisante Gedächtniskörper, die die Bedingungen ihres Handelns mit Wucht verrücken und erschüttern.
comeback/to come back [ˈkʌmˌbæk]: die Rückkehr zu einer früheren Position oder einem Status. Wieder in Mode kommen. Eine schnelle Erwiederung oder scharfe Entgegnung. Kontern. Eine Rückantwort nach Ablauf einer Bedenkzeit. Das Wiedererinnern von etwas Vergessenem. Wieder ins Gedächtnis treten.
16., 18., 19., 22., 24., 25. & 26.01.2013, 20:00 Uhr / brut Wien
Choreografie: Doris Uhlich
Dramaturgische Zusammenarbeit: Constanze Schellow
Raumkonzeption: Alexander Schellow
Mit: Marialuise Jaska, Susanne Kirnbauer, Percy Kofranek, Renate Loucky, Violetta Springnagel-Storch
Licht: Monika Gruber
Ton: Gerald Pappenberger
Produktion: Christine Sbaschnigg | insert (Theaterverein)
Künstlerische Beratung: Yoshie Maruoka